Bildungstag der Bundesfreiwilligen mit Diversity-Planspiel “Konstantinopels Kapalı Çarşı"

Diversity-Planspiel „Konstantinopels Kapalı Çarşı": Handel und Wandel durch die Zeit

Am 21. November 2024 führte die Servicestelle Freiwilligendienste – integriert in Sachsen-Anhalt – in Kooperation mit dem Modellprojekt DiAA – Demokratie in Arbeit und Ausbildung der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e.V. ein Diversity-Planspiel durch.

19 Bundesfreiwilligendienstleistende (BFDler*innen) nahmen am historischen Diversity-Planspiel "Konstantinopels Kapalı Çarşı“ teil, das von LIFE e.V. entwickelt wurde.

Das Planspiel versetzte die Teilnehmenden ins Osmanische Reich des 16. Jahrhunderts, auf den Großen Basar von Konstantinopel. Im Fokus des Planspiels stand die Zusammenarbeit verschiedener Zunftgruppen mit unterschiedlichen Grundvoraussetzungen und Zielen.

Unsere BFDler*innen tauchten in die kulturelle und gesellschaftliche Atmosphäre dieser Zeit ein und übernahmen die Rollen verschiedener Zünfte auf dem Großen Basar. Als Mitglieder der Zünfte hatten sie die Aufgabe, kreative Lösungen und Kompromisse zu entwickeln. Dabei beschäftigten sie sich mit der Modernisierung des Basars, setzten sich mit Interessenkonflikten und unterschiedlichen Grundvoraussetzungen auseinander und erarbeiteten gemeinsame Strategien.

Im Anschluss an die Spielphase diskutierten die Teilnehmenden über aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen, Perspektiven und Bedürfnisse: Wie können wir gesellschaftliche Herausforderungen zusammen lösen? Was bedeutet Demokratie? Wie können sich alle einbrignen? Welche Rolle spielen Macht und Privilegien in der Gesellschaft? Sie erfuhren, wie kompliziert und zugleich wichtig ist es, Kompromisse zu finden.

Was sagten die Teilnehmende:

  • „Das Seminar war sehr interessant. Es gab neue Informationen über das Osmanische Reich. Wir haben im Team gearbeitet. Es gab viele Meinungen und wir haben zusammen eine Lösung gefunden.“
  • „Wir haben zwei von drei Zielen erreicht. Wenn man seine eigenen Ziele nicht erreichen kann, dann sucht man, was die Mehrheit auf dem Markt braucht oder möchte.“
  • „Wir haben gemeinsam eine Lösung gefunden. Die anderen Teams haben uns
    geholfen. Wir haben alle Aufgaben geschafft. Das war ein Erfolg.“
  • „Aus dem Seminar nehme ich mit: Teamarbeit ist immer ein bisschen anstrengend, aber das Ergebnis lohnt sich.“

Die Durchführung des Planspiels hat allen Beteiligten viel Spaß gemacht. Die gesamtgesellschaftliche Thematik des Planspiels ist äußerst aktuell und betrifft den Alltag von uns allen.


Text von:
Bernadette Dawoud
Dr. Anna Maria Theren und Rimma Fil

Partnerschaft mit dem Life e.V.

Die AGSA ist Kooperationspartnerin des Berliner Trägers Life e.V. Im Rahmen der Vereinbarung kann die AGSA als einzige Trägerin in Sachsen-Anhalt interessierte Personen für die Durchführung der innovativen Diversityplanspiele „Convivencia in Córdoba“ und „Konstantinopels Kapalı Çarşı​“ qualifizieren. Die zweitägige Schulung, mit anschließender Onlineberatung, wird aktuell durch das IKOE-Projekt der AGSA im Rahmen des Fachverbundes Ost für Lehrer*innen und Interessierte in Erfurt umgesetzt. Die Planspiele versetzen die Teilnehmenden in unterschiedliche historische Blütezeiten Europas und bieten die Möglichkeit in verschiedenen Rollen Herausforderungen von interreligiösem Zusammenleben, Mehrsprachigkeit und Marginalisierung zu bewältigen. Zielgruppe für die Teilnahme an den Planspielen sind insbesondere Schüler*innen aber auch mit Auszubildenden in der Verwaltung wurde das Planspiel erfolgreich durchgeführt.

Bundesfreiwilligendienst im einewelt haus

Das einewelt haus ist Einsatzort für bis 20 Freiwillige, die in der Haustechnik, Beratung und Veranstaltungsbegleitung aktiv sind. Sowohl die AGSA-Geschäftsstelle als auch die Mitgliedsorganisationen bekommen dadurch Unterstützung. Einen BFD kann jeder mindestens 18-jährige Mensch absolvieren, der seinen Wohnsitz in Deutschland hat und einen über die Länge des Dienstes gültigen Aufenthaltstitel besitzt. Ein Freiwilligendienst stellt einen guten Übergang vom Integrationskurs in den Beruf dar, festigt Sprachkenntnisse, stärkt das persönliche soziale Netzwerk und ist – ob mit oder ohne Migrationserfahrung – eine tolle Gelegenheit, sich an biografischen Wendepunkten neu zu orientieren oder seine Fähigkeiten und Fertigkeiten zu testen und auszubauen.

DiAA - Demokratie in Arbeit und Ausbildung

Das Modellprojekt DiAA – Demokratie in Arbeit und Ausbildung der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e.V. ist im Rahmen des BMAS geförderten Programms „Unsere Arbeit: Unsere Vielfalt. Initiative für betriebliche Demokratiekompetenz“ in Sachsen-Anhalt Nord tätig. DiAA zielt darauf ab, Auszubildende sowie Mitarbeitende und Führungskräfte in kleinen und mittelständischen Unternehmen für die Themen „Interkulturelle Öffnung, Diversität und Antidiskriminierung“ zu sensibilisieren und Demokratiekompetenzen nachhaltig zu vermitteln.

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