SDG Club beim Sprachcafé

Zeit für dich und deine Sprachen" - unter diesem Motto veranstaltet die Freiwillige der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e. V. zweimal im Monat das Sprachencafé.


Jedes Sprachcafé ist einem bestimmten Thema gewidmet. Am vergangenen Dienstag stand der SDG-Club der Fachstelle „Weltoffen, Solidarisch, Dialogisch“ im Mittelpunkt. Wir haben uns die Ziele der SDGs genauer angeschaut und insbesondere über das SDG 1 - Armut weltweit bekämpfen - diskutiert. Da wir immer wieder neue Gäste im Sprachcafé begrüßen durften, begannen wir den Abend mit einem aktiven Vorstellungsspiel: Ein Ball wurde zu einer Person geworfen, die daraufhin ihren Namen, ihre Herkunft und ihre Definitionen oder Assoziationen zu Armut nannte. Es war faszinierend zu beobachten, welche Vielfalt an Definitionen ein einziger Begriff hervorrief. Es folgte eine weitere Aktivität, bei der die Teilnehmer in die Rolle von Menschen und Kinder schlüpften, die mit Schwierigkeiten und Armut im Leben konfrontiert sind. Die Teilnehmer hatten die Möglichkeit, ihre Meinungen und Gefühle zu äußern und die Diskussion mit interessanten Fakten über Armut im globalen Norden und Süden zu ergänzen. Zum Schluss hat jeder seine Rolle offengelegt, wodurch deutlich wurde, wie vielfältig die Lebensrealitäten in unserer Gesellschaft je nach Herkunft und Lebensumständen sein können.


   Angesichts der Tatsache, dass Kinderarmut kein abstraktes Thema ist, sondern eine drängende Realität, die das Leben unzähliger Kinder auf der ganzen Welt beeinflusst, haben wir eine weitere interaktive Aktivität im Rahmen unseres Sprachcafés durchgeführt. Laut Schätzungen der Weltbank von 2017 leben etwa 356 Millionen Kinder unter der extremen Armutsgrenze von weniger als 1,90 US-Dollar pro Tag. Diese schockierende Zahl verdeutlicht das Ausmaß der Herausforderung, mit der wir, als Gesellschaft konfrontiert sind.


Den Höhepunkt des Abends bildete ein lehrreiches Spiel, bei dem die Teilnehmer in Gruppen darüber diskutierten, ob bestimmte Dinge und Situationen als „notwendig“ oder eher als „üblich“ angesehen werden sollten. Zu den Beispielen gehörten Geld für Schulausflüge, Internetzugang, Schulmaterialien, die Möglichkeit mit Freunden zu spielen, ein Fahrrad und ein ruhiger Ort zum Lernen haben. Die Diskussionen waren lebhaft und zeigten, wie unterschiedlich die Meinungen der Teilnehmer waren. Diese Übung verdeutlichte die vielfältigen Facetten von Armut und die individuellen Bedürfnisse, die viele oft als selbstverständlich betrachten.  

Die Zahlen sprechen für sich: Im Jahr 2018 waren in der EU 23 Millionen Kinder, das heißt jedes vierte Kind, von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Zwischen 2019 und 2021 stiegen die Armutsgefährdungsquoten von Kindern in vielen europäischen Ländern weiter an.  Nach den neuesten Zahlen von Wirtschafts- und sozialwissenschaftliches Institut für 2021 leben in Deutschland 20,8 Prozent der Kinder und Jugendlichen unterhalb der Armutsgefährdungsschwelle, wobei Vergleiche mit den Vorjahren aus methodischen Gründen nicht möglich sind. Diese besorgniserregenden Zahlen verdeutlichen, dass das Problem der Kinderarmut dringend angegangen werden muss

Durch unsere Diskussionsveranstaltungen und interaktiven Aktivitäten möchten wir das Bewusstsein für die Themen Armut und Kinderarmut schärfen, aber auch dazu anregen, konkrete Maßnahmen auf lokaler Ebene zu ergreifen, um die Lebensbedingungen der betroffenen Kinder zu verbessern. Wir glauben fest daran, dass wir gemeinsam als Gesellschaft einen positiven Wandel herbeiführen können.

Kontakt:

Team Sprachcafé
Serena Abram, Cemregül Alhas

E-Mail: serena.abram@agsa.de

Fachstelle WSD:

Yana Chernova

Leitung Fachstelle "Weltoffen, Solidarisch, Dialogisch"

Telefon: +49 (0)391/5371-211
E-Mail: yana.chernova@agsa.de

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