Am 21. März versammelten sich zahlreiche Organisationen anlässlich des Internationalen Tags gegen Rassismus auf dem Alten Markt Magdeburg zu Redebeiträgen und bunten Aktionen.

Die AGSA war als Koordinatorin der Magdeburger Antirassisumuswochen mit einer Litfaßsäule angereist, die über das Programm der zweiwöchigen bundesweiten Kampagne in der Landeshauptstadt informierte.

Zu sehen waren Teile der Ausstellung und Botschaften aus dem Projekt "100 Boote - 100 Millionen Menschen", es konnten Buttons und Beutel im Siebdruck gestaltet werden, die Kita-Sozialarbeiter vom Landesjugendwerk der AWO belebten den Platz mit bunten Regenschirmen, die von den Kindern mit selbstgemalten Bildern behängt wurden.

Der Veranstaltungsort Alter Markt ließ den Anschlag auf den Weihnachtsmarkt wieder näher rücken. Er wurde unweigerlich zum Ausgangspunkt aller Reden, so auch unseres AGSA-Beitrags von Manja Lorenz:

„Der Anschlag hat Leben zerstört, Familien auseinandergerissen und uns mit einer Wunde zurückgelassen. Es wird Zeit und Kraft brauchen, um zu heilen. Doch wir dürfen nicht zulassen, dass Hass und Misstrauen diese Wunde noch tiefer machen. […]

Wir sagen klar und deutlich: Nein zu Vorurteilen, nein zu Generalverdächtigungen, nein zu einem Denken, das Menschen aufgrund ihrer Herkunft, ihrer Hautfarbe, ihres Glaubens oder welcher Merkmale auch immer in Schubladen steckt. Jede und jeder von uns hat Ängste, Hoffnungen und Visionen – und diese verdienen es, gleichberechtigt gehört und gesehen zu werden. Nur so können wir eine Gemeinschaft sein, die stark ist, weil sie vielfältig ist.

Es geht nicht darum, Schuld zuzuweisen oder Sündenböcke zu suchen. Es geht darum, Lösungen zu finden – Lösungen für die großen gesellschaftlichen Aufgaben, vor denen wir stehen. Ob es um Sicherheit, Generationengerechtigkeit oder ein friedliches Miteinander geht: Wir schaffen das nur zusammen.

Lasst uns Misstrauen überwinden und Brücken bauen. Lasst uns aufeinander zugehen, miteinander sprechen und einander zuhören. Der Anschlag hat uns gezeigt, wie zerbrechlich unser Zusammenleben sein kann – aber auch, wie stark wir sein können, wenn wir uns nicht auseinanderdividieren lassen.“

Neben unseren Mitgliedsorganisationen EINE WELT Netzwerk Sachsen-Anhalt e.V. und Flüchtlingsrat Sachsen-Anhalt e.V. beteiligten sich u.a. das Landesnetzwerk der Migrantenorganisationen, die Afghanische Fraueninitiative Magdeburg e.V., der Seebrücke e.V., der Syrisch-Deutsch Kulturverein und der Stadtjugendring Magdeburg ebenfalls mit Redebeiträgen und Mitmachaktionen.

Den Abschluss der Aktion bildete eine Kranzniederlegung an der Johanniskirche, dem Gedenktort an das Magdeburger Weihnachtsattentat, und ein gemeinsamer Spaziergang zum Fahnenmonument der Völkerfreundschaft. Eingeladen zu dem Aktionstag hatte die AWO Sachsen-Anhalt, der wir an der Stelle herzlich für die Organisation danken!

Die Veranstaltung fand im Rahmen der Antirassismuswochen Magdeburg „Menschenwürde schützen“ (17. März – 30. März 2025) statt. Weitere Informationen und Veranstaltungen unter https://www.antirassismuswochen-magdeburg.de.