Erasmus+: Projektabschluss in Warschau
Drei Partner - drei Länder: Projekt für best practice und Austausch innovativer Formate erfolgreich beendet
Zum Abschluss des trinationalen Austauschprojektes im Rahmen des EU-Programms Erasmus+ „Tic or Trick“ war der Geschäftsführer der Auslandsgesellschaf Sachsen-Anhalt e.V., Krzysztof Blau, zusammen mit dem Projektteam der AGSA in der vergangenen Woche nach Warschau zum Besuch des Projektpartners der polnischen Organisation MSCDN gereist. Einen Rahmen bildete die regionale Zusammenarbeit mit der polnischen Partnerregion Masowien, die somit gestärkt werden konnte. Und mit ihrem letzten Treffen gelang der zweijährigen Kooperation zwischen den europäischen Delegationen aus Polen (MSCDN), Spanien (Centro Profesorado) und Deutschland (AGSA e.V.) mit dem Ziel der Entwicklung innovativer Methoden zur Verbesserung interkultureller Weiterbildungsformate für Lehrende ein erfolgreiches Finale.
Im Rahmen dieses Austauschs in der Partnerregion Masowien wurden mehrere Bildungseinrichtungen besucht sowie eine Tagesreise nach Radom, der polnischen Partnerstadt von Magdeburg, unternommen. Beim Besuch einer Kunstschule konnte das internationale Expert*innenteam Schülerinnen und Schüler beim Anfertigen atemberaubender Zeichnungen und Plastiken beobachten. Der Oberbürgermeister von Radom, Radosław Witkowski, verständigte sich mit dem AGSA-Geschäftsführer Krzysztof Blau über eine weiterhin gewinnbringende Zusammenarbeit: „Wir freuen uns über den lebhaften Austausch der letzten Jahre und wollen die Intensivierung des städtischen Partnerschaftsaustauschs vorantreiben.“
Den Abschluss der Projektreise gab das offizielle Treffen mit der Vizemarschallin der Partnerregion Masowien, Frau Anna Katarzyna Brzezińska sowie dem Direktor des MSCDN, Herrn Jaroslaw Zaron. Bei dieser Gelegenheit wurde die Partnerschaft mit Sachsen-Anhalt als ein wichtiges Instrument der europäischen Zusammenarbeit gewürdigt und die Kontinuität und Weiterentwicklung dieser Partnerschaft deklariert.
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Internationaler Fachaustausch im Rahmen eines EU-Programms zur Verbesserung der interkulturellen Lehrerfortbildung zieht in Warschau erfolgreich Bilanz
Mit ihrem letzten Treffen gelang der zweijährigen Kooperation mit dem Ziel der Entwicklung innovativer Methoden zur Verbesserung interkultureller Weiterbildungsformate für Lehrende ein erfolgreiches Finale.
Auf dem Programm des mehrtägigen Treffens standen neben dem fachlichen Austausch zu länderspezifischen Bedarfslagen im Schulsystem und dem Kennenlernen fortschrittlicher Ansätze zur integrativen Anpassung der Lehrerfortbildungen auch diesmal Hospitationsbesuche an Schulen mit unterschiedlicher Lehrkonzeption. Dazu bot das Randprogramm weitere spannende Einblicke.
So war gleich das Highlight nach der Ankunft in Warschau ein Spaziergang durch die nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges liebevoll sanierten Altstadt. Begleitet wurde die Gruppe von den sanften Klängen Frederik Chopins, die an verschiedenen Orten seines Wirkens an Spuren längst vergangener Zeiten erinnerten.
Am nächsten Tag folgte eine Tagesreise nach Radom, der polnischen Partnerstadt von Magdeburg. Beim Besuch einer Kunstschule konnte das internationale Expert*innenteam Schülerinnen und Schüler beim Anfertigen atemberaubender Zeichnungen und Plastiken beobachten. Der Oberbürgermeister von Radom, Radosław Witkowski, verständigte sich mit dem AGSA-Geschäftsführer Krzysztof Blau über eine weiterhin gewinnbringende Zusammenarbeit: „Wir freuen uns über den lebhaften Austausch der letzten Jahre und wollen die Intensivierung des städtischen Partnerschaftsaustauschs vorantreiben.“
Insgesamt wurden vier verschiedene Schulen in Warschau und benachbarten Orten besucht. „Im Gedächtnis bleiben vor allem das intensive Engagement der Lehrenden, der Schulleitungen sowie der Schulsozialarbeit. So gelingt es an Schulen mit integrativem Ansatz, trotz Schwierigkeiten den diversen Herausforderungen der Schülerschaft gerecht zu werden“, berichtete Dr. Katja Michalak von der AGSA.
Beeindruckend war vor allem der Besuch einer Grundschule im Herzen Warschaus, in der sowohl Hochbegabte als auch Kinder mit Lernschwierigkeiten oder sprachlichen Herausforderungen aufgrund ihrer Migrationsgeschichte unter einem Dach miteinander lernen. Jarosław Zaroń, Direktor des MSCDN, gab mit Stolz Einblicke in die tägliche Berufspraxis sowie das außerordentliche Engagement des Lehrpersonals, ohne das Vieles nicht umsetzbar wäre. „Lehrerinnen und Lehrer sind zum Teil weit über ihr reguläres Arbeitspensum hinaus im Einsatz, um den vielen unterschiedlichen Bedarfen der Schülerinnen und Schülern in teils durch Folge des Krieges in der Ukraine überfüllten Klassen gerecht zu werden“, sagte er.
Ein Gespräch darüber, dass es in Polen trotz innovativer und engagierter Lehrkonzepte auch ernstzunehmende Schwierigkeiten gibt, entwickelte sich im Rahmen des Fachaustausches am MSCDN. Eine Mitarbeiterin berichtete: „Landesweit befinden sich Schülerinnen und Schüler in einer tiefgreifenden ,Krise des schulischen Wohlbefindens‘. Da Polen in diesem Punkt Schlusslicht in Europa ist, sind nun weitereichende Reformen des Curriculums in Arbeit und innerhalb der nächsten zwei Jahre geplant.“
„Nicht nur an diesem Punkt der Reise wurde für alle greifbar, wie wertvoll der länderübergreifende Fachdialog ist, um Ideenschätze zur Verbesserung von vielfaltsfördernden Ansätzen im Schulsystem auszutauschen. Hierbei fand nicht nur die migrantische Perspektive Beachtung, sondern auch ein ganz neuer methodischer Ansatz für eine ganzheitliche Vielfaltsstrategie zur Verbesserung der mentalen Gesundheit von Schülerinnen und Schülern“, sagte Dr. Anna Theren von der AGSA.
Ein besonderes Interesse galt ferner dem Austausch über Ideen zur Steigerung der Attraktivität innovativer Fortbildungsmodelle der mitunter reformgeplagten Lehrerschaft. „Es wurde deutlich, dass ganz viel möglich ist, um sowohl Lehrerinnen und Lehrern als auch der Schülerschaft ein wertschätzendes und freudebringendes Schulklima zu ermöglichen“, fasste Dr. Anna Theren zusammen.
Wie das in der Praxis gelingen kann, könnte Stoff für eine Fortsetzung der erfolgreichen Kooperation sein.